Wem können wir vertrauen?

von Danish Qasim
übersetzt von Dr. Silvia Horsch

Menschen, die andere spirituell missbrauchen, sind Hochstapler, die, wenn sie einfach zu entdecken wären, weniger erfolgreich agieren könnten. Aus diesem Grund musst Du vorsichtig sein und Dein eigenes Urteil über das der öffentlichen Meinung stellen. Lasse Dich niemals durch die Position einer Person dazu verleiten, dieser mehr zu vertrauen als Du es ohne diese Position tun würdest.

Spirituelle Missbraucher arbeiten verdeckt, präsentieren sich selbst gut und nutzen ihren Dienst als Deckmantel, unter dem sie operieren. Der Weg, ihnen zu entgehen, besteht darin, ihre Taktiken zu erkennen, um ihnen nicht in die Falle zu gehen.

Verwischte Grenzen

Spiritueller Missbrauch beginnt oft mit Vorläufern, die nicht leicht als solche zu erkennen sind, denn die Manipulatoren nutzen Grauzonen und verwischen Grenzen, um ihr Opfer zu verwirren. Wenn z.B. ein Lehrer eine unerlaubte Beziehung oder eine heimliche Ehe anstrebt, kann es sein, dass er mit unangebrachten Scherzen beginnt, um die Grenzen aufzuweichen.

Sie können auch andere auf eine Art berühren, die bei der betroffenen Person eine Irritation hinterlässt, ob diese erlaubt ist, etwa wenn Männer das Kopftuch einer Frau berühren und nicht direkt ihre Haut. Es kann sein, dass sie jemanden unpassend berühren auf eine Art, die sie oder ihn im Unklaren darüber lässt, ob die Berührung absichtlich war oder nicht.

Unter dem Vorwand, dass es nur um die Arbeit geht, kann es zu frivolen Textnachrichten kommen. Grenzen können verwischt werden, indem ein koketter Inhalt angehängt oder Artikel versandt werden, in denen Polygamie gelobt wird oder Heiratsträume erwähnt werden. Die Empfängerin mag sich schwer tun, zu erkennen, was an all dem falsch ist, aber das Entscheidende ist: sie muss es gar nicht.

Während es schwierig ist, solche Taktiken nachzuweisen, ist es nicht schwierig klarzumachen dass Du eine solche Art und Weise zu kommunizieren nicht willst und dass Du das nicht tolerierst.

Du kannst Dich auf der Grundlage Deiner eigenen Grenzen aus der Situation zurückziehen.

Eine der größten Herausforderungen in der Auseinandersetzung mit spirituellem Missbrauch liegt im fehlenden Mut, falsches Verhalten zu benennen und der Notwendigkeit, Unrecht zu belegen. Es kann sein, dass wir Angst davor haben, einen Lehrer in Frage zu stellen, der wissender ist als wir, wenn er eindeutig Verbotenes (haram) tut. Halal und haram werden jedoch von Allah definiert und kein Mensch hat das Recht, hier Korrekturen vorzunehmen. Wenn eine religiöse Führungsfigur eine Ausnahme von der Regel für sich oder ihre Schüler behauptet, ist das eine große, rote, leuchtende Warnflagge.

Vorsicht vor Mobbing

Wenn Du Mobbing erfährst oder beobachtest, musst Du verstehen, dass die Würde eines Muslims unverletzlich ist und es für dieses Verhalten keine Rechtfertigung als tarbiya (Reinigung des Charakters, spirituelle Entwicklung) oder als „Brechen des nafs“ (Ego) gibt. Wenn Du Dich nicht für einen Kurs zu spiritueller Erziehung angemeldet hast, akzeptiere keine spirituelle FührerInnen, die sich freiwillig andienen.

Wenn Du Dich dafür angemeldet hast, achte darauf, ob strenger Tadel einen positiven oder einen negativen Effekt auf Dich hat. Wenn er einen negativen emotionalen, mentalen oder physischen Effekt auf Dich ausübt, ist es eindeutig nicht tarbiya, deren Zweck es ist, Dich aufzubauen.

 

Wenn Missbrauch im Namen von tarbiya geschieht, sind es der Shaykh oder die Shaykha selbst, die eine Verbesserung ihres Charakters benötigen. Wenn dieses Verhalten nicht kontrolliert wird, werden SchülerInnen zu Ventilen unkontrollierten Ärgers und bleiben mit Traumata und PTSD (Posttraumatischer Belastungsstörung) zurück. Diese Art von Mobbing ist in Frauengruppen sehr verbreitet.

Aufgebautes und zerstörtes Vertrauen

Es gibt verschiedene Stufen des Vertrauens und insofern es religiöse Führer betrifft, muss man für eine oberflächliche Beziehung keine Nachforschungen über Personen anstellen oder Vertrauen aufbauen. Du brauchst keinen hohen Grad von Vertrauen, wenn Du allgemeine Vorträge von Jemandem besuchst und keine persönliche Beziehung aufbaust.

Wenn Du mit einem islamischen Lehrer lernen willst, tue dies so wie Du es mit einem Lehrer in der Schule tun würdest. Gehe davon aus, dass ihre Position diese Person weder besonders sicher noch besonders gefährlich macht. Behandele religiöse Persönlichkeiten als BeraterInnen, deren Aufgabe es ist, Fragen aufgrund ihres Wissens zu beantworten. Nimm von jedem Lehrer an, dass er eine weiße Weste hat und stelle keine grundlosen Verdächtigungen an, aber wenn ihr Verhalten manipulativ, ausbeuterisch, kultisch oder anders missbräuchlich wird, rechtfertige es auch nicht.

Persönliche Übernahme von Verantwortung ist ein Grundpfeiler des islamischen Glaubens, und wir müssen Verantwortung für unseren Glauben und unsere Taten übernehmen. Man muss nicht ohne Grund misstrauisch sein, aber es gibt auch keine Rechtfertigung für blindes Vertrauen in jemanden, den man nicht kennt, nur weil er Gebete leitet oder eine religiöse Ausbildung abgeschlossen hat.

Es ist natürlich, sich selbst zu fragen, ob man Menschen noch vertrauen kann, nachdem man spirituellen Missbrauch erlebt oder davon erfahren hat. Die Antwort ist ja – Du kannst Dir selbst vertrauen. Du kannst auch anderen auf eine Art und Weise vertrauen, die der Beziehung angemessen ist. Wenn Du jemanden gut kennst und er oder sie sich über einen langen Zeitraum als vertrauenswürdig erwiesen hat, Geheimnisse bewahrt, Dich nicht ausgenutzt oder übervorteilt hat, dann macht es Sinn, dieser Person mehr zu vertrauen als einem Fremden oder einer Person, die äußerlich zwar rechtschaffen erscheint, die Du aber nicht gut kennst. Das Maß an Vertrauen wird durch die langwährende Demonstration ihrer Eigenschaften erworben.

Jemanden über Jahre auf der Bühne zu sehen oder sich auf das Zeugnis von Menschen zu verlassen, die von jemandem beeindruckt sind, sollte Dich nicht dazu bringen, Deine Vorsicht zu mindern. Auch wenn Du glaubst, dass jemand fromm ist, verlässt Du Dich besser auf Deinen gesunden Menschenverstand, denn auch Heilige sind fehlbar.

Lass Dich nicht von Ansehen beeindrucken

Nimm niemals andere angesehene Führungspersonen, die eine Person loben oder mit ihr zusammenarbeiten, als Beleg für die Vertrauenswürdigkeit dieser Person. Es ist möglich, dass den Lehrern, denen Du vertraust, kein Fehlverhalten dieser Person bekannt ist. Es ist weder eine vernünftige Erwartung noch ihre Aufgabe, eine religiöse Figur zu boykottieren oder sich von ihr loszusagen, auch wenn sie wissen, dass sie Missbraucher sind. Außerdem gewinnen geschickte Manipulatoren oft die Sympathie von anerkannten Lehrern sowohl im Ausland als zu Hause, um ihre Glaubwürdigkeit zu steigern.

Wenn ein Gelehrter einen anderen lobt, Du aber von Letzterem Zeuge missbräuchliches Verhaltens geworden bist, zweifle nicht an Dir aufgrund dieses Lobs. Das Lob kann zu einer Zeit wahr gewesen sein, oder es ist wahr in der Erfahrung desjenigen, der lobt. Aber niemand kennt den gegenwärtigen spirituellen Zustand einer Person, da spirituelle Zustände sich ändern können.

Auch wenn die missbrauchende Person früher als großer wali (Gottesfreund) bekannt war, musst Du verstehen, dass es Gottesfreunde gibt, die ihren Status verloren haben, da es für sie keine ʿisma (göttlicher Schutz vor Sünden oder dem Verlassen des Islams) wie für die Propheten (Friede sei mit ihnen) gibt. Was gestern wahr war, kann heute vielleicht nicht mehr wahr sein.

Oft werden die Integrität, der Mut und die inklusive Haltung von Männern gelobt, die einflussreiche Frauen unterstützen. Männer, die als „Verbündete“ gelobt werden, denen man dankt, dass sie „ihre Privilegien nutzen“, um weibliche Gelehrsamkeit und die Teilhabe von Frauen in religiösen Organisationen zu fördern, sind jedoch nicht vertrauenswürdiger als Männer, die das nicht tun.

Missbrauchstäter sind oft sehr bedacht auf ihr Image und arbeiten daran, ihr Image und ihre Marke zu verbessern. Einflussreiche männliche und weibliche Personen helfen einander auch mit gegenseitigem Lob und sozialer Bestätigung. Aus diesem Grund kann Fehlverhalten von Männern übersehen werden, solange sie die richtige politische Sache wie inklusive Räume und diverse Panels unterstützen.

Lass Dich nicht durch die Zeugnisse einer Person zum Vertrauen verleiten. Eine ijaza (Lehrerlaubnis) zu haben oder Schaikh einer Tariqa zu sein, ist angeblich das höchste Zeugnis. Es ist ein Zeugnis, das angeblich in einer Kette bis zum Propheten (Friede sei mit ihm) zurückgeht, aber das allein vermittelt nichts vom prophetischen Charakter oder der Vertrauenswürdigkeit dieser Person. Ein Schaikh muss ständig seiner ijaza und seiner Position entsprechen. Die Position rechtfertigt kein Verhalten außerhalb der Scharia oder irgendeine Form von Missbrauch. Gelehrte sind die Erben des Propheten nur in dem Grad, in dem sie seinen Charakter verkörpern.

Wenn ein Lehrer, der nicht ausreichend Zeit mit aufrechten Gelehrten verbracht hat, missbräuchlich handelt, wird gesagt, dass ihm suhba (Gefährtenschaft der Rechtschaffenen) fehlt, und dass er aus diesem Grund missbräuchlich handelt. Die Wahrheit ist jedoch, dass viele der schlimmsten Missbraucher in traditionellen Kreisen gute Zeugnisse haben, ausreichend Zeit mit Gelehrten verbracht haben, ihre gültigen Repräsentanten sind und fähig sind, Missbrauch zu begehen, weil ihnen aufgrund ihrer Empfehlungen blind vertraut wird.

Lass Dich nicht von Zertifizikaten über geistigen Missbrauch, ethische Führung oder Ähnlichem beeindrucken. Begabte Narzissen werden die ersten sein, die solche Zertifikate erwerben und Kurse belegen, weil sie wissen, dass dies zu mehr Vertrauen der Menschen führt. Es gibt Kurse über „gesunde Führung“ und „Vorbeugung spirituellen Missbrauchs“, die von ihnen entwickelt und unterrichtet werden. Hinter solchen Zertifizierungen steht die falsche Prämisse, dass ein religiöser Führer, der weiß, wie Missbrauch auftritt und welchen Schaden er anrichtet, dies nicht tun wird. Fakt ist jedoch, dass sie wissen, wie Missbrauch funktioniert und wie schädigend er ist und es ihnen egal ist. In gewisser Hinsicht ist es allerdings gut, Lektionen zu spirituellem Missbrauch von einem Missbraucher zu erhalten, so wie man die Prävention von Diebstählen am besten von einem Dieb lernen kann.

Urteile nicht nach der Rhetorik

Achte nicht auf die Rhetorik von Gruppen oder Individuen um zu sehen, wie ernst sie Missbrauch nehmen. Spiritueller Missbrauch tritt in allen Gruppen auf. Es ist üblich, dass die Mitglieder einer Gruppe den Missbrauch, den sie in einer Gruppe sehen, bloßstellen und gleichzeitig Missbrauch in der eigenen Gruppe ignorieren.

Sufis, die von der Bedeutung der Scharia sprechen und andere als „goofy-Sufis“ („Möchtegern-Sufis“) etikettieren und betonen, dass wirkliche Sufis der Scharia folgen, missbrauchen oft im Privaten und benutzen die gleichen Rechtfertigungen wie die anderen Sufi-Gruppen, die sie öffentlich angreifen.

Viele Imame und religiöse Führer sprechen öffentlich von der Wichtigkeit von Gerechtigkeit, davon, keine Toleranz gegenüber Missbrauch zu zeigen und der Wichtigkeit, sichere Orte zu schaffen, während sie selbst am Missbrauch beteiligt sind.

Darüber hinaus verdecken weibliche religiöse Führungspersönlichkeiten oft heimliche Heiraten und anderen Missbrauch solcher Männer und helfen ihnen, die Glaubwürdigkeit der Opfer zu zerstören und sie zu ächten, solange ihre politischen Einstellungen übereinstimmen. Muslimische Anbieter im Bereich Mental Health schließen oft religiöse Figuren in ihre Programm ein, und in manchen Fällen involvieren sie Missbraucher, wenn es ihrer Sache hilft.

In manchen Fällen weiß die Organisation nichts von dem Missbrauch. Missbräuchliche Individuen benutzen die Zusammenarbeit mit muslimischen Mental Health Organisationen um ihr Image als „sichere Person“ zu verbessern. Dies ist besonders gefährlich aufgrund der Verletzbarkeit derjenigen, die mit Problemen der geistigen Gesundheit und spirituellen Schwierigkeiten kämpfen, die vom Missbraucher ausgenutzt werden können. Es ist eine Verantwortung der Gemeinschaft, die Sicherheit der verletzlichen Individuen und ihren Zugang zu Ressourcen sicherzustellen, die ihnen tatsächlich helfen können.

Urteile nicht nach Berühmtheit

Eine falsche Annahme besteht auch in der Auffassung, dass der lokale, aber im weiteren Umkreis unbekannte Lehrer aufrichtig ist, während der berühmte Prediger unaufrichtig ist und nur Follower sammeln will. Dieser Gegensatz ist ohne Basis, auch wenn er rhetorisch verfänglich ist.

 

Die Wahrheit ist, dass viele unbekannte Lehrer Ruhm begehren und dafür mehr arbeiten als diejenigen, die In anderen Fällen mögen der unbekannte und der berühmte Lehrer die gleiche Liebe zur Führung haben, aber der eine ist geschickter als der andere. Sie können auch beide unglaublich aufrichtig sein.

Schlussendlich können wir nicht darüber urteilen, was in jemandes Herzen ist, sondern müssen auf die Handlungen sehen. Und wenn ihre Handlungen missbräuchlich sind, sind sie eine Gefahr für die Gemeinschaft. Beide, der berühmte und der unbekannte Lehrer, sind gleichermaßen fähig, spirituellen Missbrauch zu begehen.

Schau nach einem Verfahren

 

Bevor Du Dich in einee Organisation engagierst, schau nach einem Verhaltenscodex. Ohne ihn gibt keine Rechenschaftspflicht in strafrechtlich nicht relevanten Angelegenheiten. Mache Dich nicht abhängig von Leuten, schau auf die Verfahren und stelle sicher, dass sie Transparenz fordern, wie der Code, denn wir in InShaykhsCloting veröffentlicht und für die Öffentlichkeit zur Nutzung freigegeben haben.

Verfahren beziehen sich auch auf die Finanzen einer Organisation. Spende kein Geld an Organisationen, die auf Persönlichkeiten basieren, verlange stattdessen finanzielle Transparenz und Rechenschaftspflicht für das gespendete Geld. Es gibt einen großen Anreiz für spirituelle Missbraucher, das Vertrauen der Massen zu gewinnen, wenn das bedeutet, dass sie dadurch Geld ohne irgendeine Rechenschaftspflicht sammeln können.

Aber was ist mit husn az-zann, gut von anderen zu denken?

Allah sagt uns im Koran „O die ihr glaubt, meidet viel von den Mutmaßungen; gewiss, manche Mutmaßung ist Sünde.“ (49:12)

 

Wir sehen an diesem Vers, dass manche – jedoch nicht alle negativen Meinungen sündhaft sind. Das Verbot ist partitiv, es bedeutet, dass manche schlechten Meinungen erlaubt sind.

Wenn jemand Dich schlägt, ist es nicht husn az-zann, anzunehmen, dass diese Person gerade ihre Faust ausgestreckt und nicht gesehen hat, dass Dein Gesicht im Weg ist. Diese Art von Täuschung führt dazu, dass Du noch mehr geschlagen wirst. Vor der Faust auf der Hut zu sein ist kein sündhaftes Maß an Argwohn.

 

Einer der Gründe, warum spiritueller Missbrauch schwer zu erkennen ist liegt darin, dass Missbraucher einen Ruf für äußere Rechtschaffenheit erworben haben. Sie sind in der Gemeinschaft gut angesehen, und in vielen Fällen sind sie deren Stützen und haben Jahrzehnte einen positiven Dienst zu ihrer Verteidigung geleistet. Die Annahme, dass jemand nicht missbräuchlich sein kann, nur weil er lange Zeit ein Lehrer oder Leiter war, ist nicht husne-zann. Wenn die Fakten ans Licht gebracht werden – wie eine Faust im Gesicht – ist es verrückt anzunehmen, dass sie es nicht so gemeint haben.

Wenn jemand etwas tut, was Argwohn rechtfertigt, dann sei vorsichtig und entschuldige diese Handlungen nicht. Beginne mit generellen Vorsichtsmaßnahmen und achte auf Vorgehensweisen bei Dingen, die eine bestimmte Vorgehensweise verlangen. Wenn Du zum Beispiel jemandem Geld leihen willst, verlasse Dich nicht einfach auf die Zusage, dass die Person das Geld zurückzahlen wird, sondern bestehe auf einer schriftlichen Vereinbarung. Wenn die Person sagt, dass sie dadurch vor den Kopf gestoßen ist, sage einfach „Das ist meine Standardprozedur, um später Verwirrungen zu vermeiden.“ Eine vernünftige Person sollte damit kein Problem haben. Wenn Dir jemand am Telefon sagt, dass er 100 € für Deine Arbeit zahlen wird, schreibe eine mail und lass Dir schriftlich bestätigen, was am Telefon gesagt wurde.

Zuletzt und am Allerwichtigsten: Lasse Dein Kind niemals alleine mit einem Lehrer, wenn Du oder andere sie nicht sehen können. Viele Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch können vermieden werden, wenn wir Kindern niemals erlauben, alleine mit Erwachsenen zu lernen. Es sollte keine Ausnahme davon geben und Eltern sollten dieses als eine grundsätzliche Regel aufrechterhalten. Vorsichtsmaßnahmen sind keine Anschuldigung, und dies ist ein professioneller Standard, den niemand ablehnen sollte.

Danish Qasim ist der Gründer von In Shaykh’s Clothing. Er hat 11 Jahre Erfahrung in der Arbeit mit Opfern von spirituellem Missbrauch. Danish begann 2006 ein formales Studium der islamischen Wissenschaften vor Ort. Nach seinem Abschluss 2010 an der U.C. Berkeley widmete er sich in Vollzeit dem traditionellen Islamstudium. Seine Studien in Übersee umfassen Teumerat, Mauretanien im Rahmen der Schule von Murabit al-Hajj (رحمه الله) und das Studium mit Gelehrten in Istanbul. Im Jahr 2019 beendete er seinen Master mit dem Fokus auf spirituellen Missbrauch im muslimischen Kontext.

Quelle des Originaltexts: https://muslimmatters.org/2019/08/20/who-can-we-trust-spiritual-abuse/