Mit dem Namen ALLAHs, des Barmherzigen, des Allerbarmers, bismi ʾllāhi ʾr-raḥmāni ʾr-raḥīm

Author: Paul Kaplick

  • Blogreihe: Islam und Psychologie – Gegenstand und Geschichte – Teil 1

    Literatur zum Thema islamische Psychologie in ihrer geschichtlichen Entwicklung und ihrem Gegenstand

    Einführung

    Nachdem wir uns im IASE Blog bereits den Themenfeldern „Die Terra Incognita der islamischen Psychologie“ und den „Instituten und Vereinigungen muslimischer Psychologen“ zugewandt haben, beschäftigen wir uns in dieser Blogreihe detaillierter mit der Literatur zum Thema islamische Psychologie in ihrer geschichtlichen Entwicklung und ihrem Gegenstand. Diese Blogreihe wird alle zwei Wochen am Sonntag erscheinen.

    In einem historischen Abriss stellen wir zunächst die Positionen der traditionellen islamischen Gelehrsamkeit dar, die sich mit psychologischen, psychotherapeutischen und psychiatrischen Inhalten beschäftigt hat. Daraufhin wollen wir skizzieren, wie zeitgenössische muslimische Psychologen auf diesem intellektuellen Erbe aufbauen und stellen deren gegenwärtige Bemühungen um einen modernen Entwurf einer islamischen Psychologie dar. Diese Entwürfe sollen in der Gegenstandsbeschreibung detailliert erläutert und die Gegenwartsliteratur einer kritischen Würdigung unterzogen werden, um auf dieser Grundlage Chancen und Grenzen zukünftiger Entwicklungen auszuleuchten.

    Die Inhalte sind aus der theoretischen Einführung in den Sammelband „Islam und Psychologie – Beiträge zu aktuellen Konzepten in Theorie und Praxis“ entnommen, der zum Beispiel hier erhältlich ist.

    Wir wünschen Euch viel Spaß mit dieser Blogreihe!

    Nächster Beitrag: Teil 2

  • Lese-Ecke: Grundlagen muslimischer Seelsorge – Die muslimische Seele begreifen und versorgen

    As-salamu alaikum!

    Gerne möchten wir Euch auf folgende Veröffentlichung hinweisen:

    Über dieses Buch

    „Muslimische Seelsorge ist ein Beispiel dafür, wie die Praxis vorausgeht und die theologische Reflexion in einem zweiten Schritt folgt. Um sich als anerkannte Profession in Krankenhäusern, Gefängnissen oder Schulen zu etablieren, die einer je eigenen institutionellen Logik folgen, führt kein Weg an einer vertieften theoretischen Arbeit vorbei. Dieser Sammelband widmet sich der wissenschaftlichen Reflexion über Seelsorge, die heute in einem komplexen interdisziplinären Feld stattfindet und auf psychologische, soziologische, pädagogische und weitere Positionen als Gesprächspartnerinnen und -partner angewiesen ist.“

     

    Inhaltsverzeichnis

     

    • Grundlagen muslimischer Seelsorge – die Sorgen der Seele begreifen und versorgen

      Seiten 1-10

      Badawia, Tarek (et al.)

    • Seelsorge für Muslime? Fragestellungen, Ressourcen und Konzepte – eine muslimische Perspektive

      Seiten 13-35

      Erdem, Gülbahar

    • Phänomenologische Annäherung an Seelsorge – ein Beitrag zum christlich-islamischen Gespräch

      Seiten 37-59

      Wenz, Georg

    • Seelsorge, Therapie und Beratung – begriffliche und professionelle Differenzierungen

      Seiten 61-70

      Rüschoff, Ibrahim

    • Islamische Seelenvorstellungen und die Herausforderungen der Moderne

      Seiten 73-88

      Hajatpour, Reza

    • Der Begriff „nafs“ im Koran und seine Interpretation – Anwendungsmöglichkeiten im Kontext islamischer Seelsorge

      Seiten 89-105

      Hundhammer, Marianus

    • Eine interdisziplinäre Orientierung für islamisch kognitive Theorien

      Seiten 107-126

      Kaplick, Paul M. (et al.)

    • Psyche und Seele – eine mystische Betrachtung

      Seiten 127-136

      Kamran, Talat

    • Spiritualität in der islamischen Seelsorge

      Seiten 137-150

      Tittus-Düzcan, Rabia

    • Glauben in der Krise – muslimisch-seelsorgerliche Begleitung im Horizont der Zuwendung Gottes

      Seiten 153-171

      Roters, Daniel

    • Leid und Geduld – ein muslimisch-seelsorgerlicher Weg zur Bewältigung

      Seiten 173-186

      Aydınlı, Fatma

    • Gut und Böse – der Ursprung des Bösen und die Theodizee – (k)ein Thema für die islamische Theologie?

      Seiten 187-205

      Suleiman, Farid

    • Scham und Schuld – Selbsterfahrungen zwischen Fremdkontrolle und Selbstregulation

      Seiten 207-225

      Badawia, Tarek

    • Rechtleitung und Irregehen – Lebensführung zwischen Fatalismus und eigener Verantwortung

      Seiten 227-240

      Güneş, Merdan

    • Demut und Hochmut – Humility and its importance on the process of spiritual-religious counseling and care

      Seiten 241-252

      Ayten, Ali (et al.)

    • Hoffnung und Hoffnungslosigkeit als Konzept der muslimischen Seelsorge

      Seiten 253-277

      Ağılkaya-Şahin, Zuhal

    • Bestrafung und Vergebung – Die Barmherzigkeit Gottes in einem spannungsreichen Verhältnis

      Seiten 279-292

      Abdallah, Mahmoud

    • Sünde, Reue und Vergebung

      Seiten 293-302

      Tosun, Cemal

    • Glück – Unglück im Kontext islamischer Seelsorge

      Seiten 303-313

      Şahinöz, Cemil

    • Tun oder Lassen am Lebensende? Muslimische Seelsorge in der Palliativbetreuung

      Seiten 317-332

      Kellner, Martin

    • Eine verletzte Kinderseele – religionspädagogische Überlegungen für die Schulseelsorge

      Seiten 333-350

      Topalovic, Said

    • Praktische Seelsorge im Gemeindeleben Erfahrungen mit muslimischer Sterbebegleitung

      Seiten 351-367

      Krausen, Halima

    • Die Aufgabe der muslimischen Gefängnisseelsorge in Zeiten gesellschaftlicher Polarisierungen

      Seiten 369-382

      Khelladi, El Hadi

    • Das Berliner Modell der Religiösen Betreuung muslimischer Inhaftierter

      Seiten 383-388

      Knobloch, Sybill (et al.)

    • Interreligiöse Seelsorge – eine islamische Perspektive

      Seiten 389-397

      Hibaoui, Abdelmalek

     

  • ANMELDUNG OFFEN FÜR 13. IASE FACHTAGUNG

    As-salamu alaikum und Eid Mubarak! Wir wünschen Euch ein frohes Zuckerfest und möchten Euch die Einladung für die 13. IASE Fachtagung zukommen lassen. Wir freuen uns auf Euch!

    13. IASE FACHTAGUNG

    Islamintegrierte Psychotherapie – bottom-up und top-down Ansätze

    …am 07. November 2020 online!

    Anmeldung HIER

    Agenda

    Auf unserer wissenschaftlichen Tagung zum Thema Islamintegrierte Psychotherapie – bottom-up und top-down Ansätze wollen wir untersuchen, in welchem Umfang eine therapeutische Fruchtbarmachung der islamischen Quelltexte möglich ist. Es werden verschiedene Ansätze diskutiert, die dazu den Koran, die Sunna und die klassischen Werken muslimischer Religionsgelehrter verwenden: Der Londoner Psychoanalytiker und Imam Shahnawaz Haque wird seine islambasierte therapeutische Behandlung muslimischer Patienten beschreiben und dabei ein Beispiel für einen bottom-up Ansatz vorstellen. Die ebenfalls in London ansässige Familientherapeutin Rabia Malik wird die Integration von Prophetengeschichten in die systemische Therapie beschreiben und damit einen top-down Ansatz veranschaulichen.

    Angesprochen werden in erster Linie muslimische Berater und Therapeuten aus den Berufsfeldern Psychologie, Psychiatrie, Psychosomatik, Sozialpädagogik und Sozialarbeit etc., außerdem auch interessierte Studier-ende.

    Aufgrund der gesellschaftlichen Dynamiken im Nachzug auf die COVID-19 Pandemie, wird diese 13. IASE Fachtagung online stattfinden.

    Programm

    09:00 Anmeldung
    09:30 Begrüßung, Einführung in den Tag

    Paul Kaplick, Mainz

    Julia Ruff, Mainz

    10:00 Exploring the therapeutic use of Quranic stories
    Zur therapeutischen Verwendung koranischer Geschichten
    Rabia Malik, London
    11:30 Islam-based psychotherapy: a therapeutic model derived from concepts, teachings and practices from the Quran and sunnah
    Islambasierte Psychotherapie: Ein therapeutisches Modell, abgeleitet von den Konzepten, Lehren und Praktiken aus dem Qur‘an und der Sunnah
    Shahnawaz Haque, London
    13:00 Mittagspause, get-together mit Kleingruppen
    14:00 Aus der Praxis: Case Studies mit Rabia Malik und Shahnawaz Haque
    mit den Teilnehmer*innen

    Referenten

    Malik, Rabia, PhD, systemische Familientherapeutin, London

    Haque, Shahnawaz, B.Sc., Psychoanalytiker und Imam, London

    Eine konsekutive Übersetzung ins Deutsche wird angeboten!

    Daten

    Datum:   07. November 2020, 09:00 – 15:30 Uhr

    Ort:  Online

    Tagungsbeitrag:

    20€ Studierende IASE-Mitglieder

    30€ Studierende

    30€ Berufstätige IASE-Mitglieder

    60€ Berufstätige

    Wichtiges:

    Die Anmeldung erfolgt über:

    https://www.eventbrite.de/o/30350170372

    Der Teilnahmelink wird nach Zahlungseingang Anfang November zugeschickt.

  • HEUTE: RAMADAN PODCAST TEIL 4

    As-salamu alaikum!

    Heute um 18 Uhr findet wieder ein RAMADAN-PODCAST statt.

    Thema ist: IP und klassische-islamische Texte: Eine Gegenüberstellung und Zusammenfassung

    Falls Ihr Euch noch nicht angemeldet habt, könnt Ihr das hier tun!

    Die IASE RAMADAN-PODCASTS sind 40-minütige Online-Veranstaltungen, in denen wir uns mit Belangen der psychosozialen Versorgung von Muslimen beschäftigen.

     

    Problemabriss für die RAMADAN-PODCASTS 2020

    Auch in den neuesten Veröffentlichungen und Konferenzbeiträgen zur islamischen Psychologie (IP) gibt es Unklarheiten hinsichtlich der wissenschaftlichen theologischen Grundannahmen dieser noch jungen Strömung, die spirituelle und religiöse Elemente und Ressourcen aus der islamischen intellektuellen Tradition für ein besseres Verständnis des menschlichen Erlebens und Verhaltens und der Behandlung klinischer Phänomene nutzbar machen möchte.

    Diese Unklarheit ist mitunter darin begründet, dass viele muslimische Psychologen ihre theologischen Kenntnisse informell und nicht auf traditionellen Ausbildungswegen erworben haben und sich meist in Ermangelung ausreichender Arabischkenntnisse der Sekundärliteratur bedienen. Dabei besteht die Gefahr, dass mitunter ideologische Religionsverständnisse auf die zur Theoriebildung herangezogenen klassischen Texte projiziert werden, die so nicht unbedingt von vormodernen Gelehrten formuliert wurden.

    Es werden Texte der IP-Autoren Rasjid Skinner, Abdullah Rothman und Carrie York Al-Karam besprochen. Klassische theologische Arbeiten werden von Abū Ḥamīd al-Ghazālī und Ibn Khaldūn herangezogen.

     

    Ziele

    Anhand einer Reihe von kurzen Podcasts wird die Frage gestellt, ob die Darstellungen vormoderner Konzepte in traditionellen Texten muslimischer Religionsgelehrter mit deren Rezeption in der IP-Literatur übereinstimmen oder ob Diskrepanzen bestehen. Dies ist eine rein theologische und keine wissenschaftstheoretisch fundierte, psychologische Auseinandersetzung.

    Fragestellungen des Podcasts:

    (1) Können psychologische Inhalte aus den islamischen Quellen abgeleitet werden?

    (2) Oder stellt (nur) ein top-down Ansatz, der religiöse und spirituelle Elemente in die Beratung und Therapie integriert, ein sinnvolles Ziel für die IP in Deutschland dar?

     

    Themen

    Podcast 1 (29.04.20): Was ist islamisch? Welchen Platz haben Philosophie und Psychologie in einem traditionellen Diskurs?

    Podcast 2 (06.05.20): In welchen islamischen Bereichen sollten sich muslimische Berater und Therapeuten auskennen?

    Podcast 3 (13.05.20): Konzepte der islamischen Tradition (Seele/rūḥ, Herz/qalb, natürliche Veranlagung/fiṭrah, Sufismus/taṣawwuf)

    Podcast 4 (20.05.20): IP und klassische-islamische Texte: Eine Gegenüberstellung und Zusammenfassung

     

    Format

    Die 40-minütigen Podcasts sind wie folgt aufgebaut:

    (1) 10-minütige Einführung in das Thema

    (2) 10-minütiger Austausch zwischen dem Referenten und Webinarleiter

    (3) 20-minütige Diskussion mit den Teilnehmern

    Referent ist Navid Chizari: Doktorand im Bereich systematische Theologie (kalām) an der Ibn Haldun University in Istanbul

    Webinarleiter ist Paul Kaplick: Klinischer Neuropsychologe in Weiterbildung (GNP), M.Sc. in kognitiven Neurowissenschaften, B.Sc. in Angewandter Psychologie

  • Mit der Isolierung im Ramadan umgehen

    Für viele von uns ist der Ramadan sowohl eine soziale als auch eine spirituelle Zeit. Die Erinnerungen an die vergangenen Ramadanzeiten helfen uns, Traditionen zu schaffen, die für jede Familie einzigartig sind. In unserem Haus entstand eine solche Tradition in den heißen Ramadanmonaten der letzten Jahre durch die Herstellung von köstlichen Smoothies an jedem Abend. Das Schälen der Früchte, der Duft süßer Orangen und Erdbeeren sowie das Surren des Mixers wurden nicht nur mit der aufregenden Erwartung auf den bevorstehenden Ansturm auf unsere Geschmacksnerven verbunden, sondern auch mit einem nostalgischen Blick zurück auf die letzten Sommer, als der Ramadan in die Schulferien fiel.

    Die kollektive Erinnerung, so Dr. Robert Lee Miller, sei ein Mittel, um eine gemeinsame Familienidentität auszudrücken. Es besteht kein Zweifel, dass unsere gemeinsamen Erinnerungen an den Ramadan nicht nur unsere familiäre, sondern auch unsere religiöse Identität stärken. In den ersten 12 Jahren unseres Familienlebens gab es in meiner Nähe keine Moschee, wenige Freunde, mit denen ich die Erfahrung teilen konnte und keinen Internetzugang, mit dem ich mir erbauliche spirituelle Erinnerungen anhören konnte. Dennoch kann ich mich des Gefühls nicht erwehren, im Vorfeld des Ramadan 2020 die unausgesprochene, kollektive Trauer unserer Ramadanmonate der Vergangenheit zu spüren: In diesem Jahr werden wir nicht erleben, wie Kinder kurz vor dem Maghreb den Nachbarn Lebensmittel bringen, die verständnisvollen Blicke der Arbeitskollegen, wenn Hunger und Durst auftreten, die Iftars in der Familie! Das Iftar der Freunde der Kinder! Die Iftars in den Moscheen! Was für freudige Anlässe diese doch sind! Und dann natürlich die Tarawih-Gebete, der höchste aller spirituellen Momente.

    Während ich mich frage, wie wir mit dem Ausfall der Familien- und Gemeinschaftsrituale während des Ramadan 2020 zurechtkommen werden, kann ich nicht anders, als den Qur‘an in meinem Kopf widerhallen zu hören: „Und verlasse diejenigen, die ihre Religion als Belustigung und Zerstreuung empfinden…“. (6:70). Das lässt mich aufhorchen. Bin ich das? Bin ich von den sozialen Aspekten unserer wundervollen Religion abgelenkt worden? Da die muslimische Identität in den letzten Jahren immer stärker unter Beschuss geraten ist – habe ich mich an islamische gesellschaftliche Rituale als Mittel des Trostes und als Quelle der Kraft geklammert? Wenn Schwierigkeiten in engen Beziehungen auftauchen (und wie sie es tun!), habe ich dann Zuflucht in den tröstenden Beziehungen von Freunden, der Moschee, von Gemeinschaftsprojekten gesucht? Habe ich meine Verbundenheit mit Allah durch Verbundenheit mit anderen Muslimen ersetzt? Unbequeme Fragen…

    Nach 14 Tagen der Selbstisolation ist trotz meiner Sorgen über Dinge, die ich nicht ändern kann, ein überwältigendes Gefühl der Ruhe eingekehrt. Jetzt, wo sich das Tempo des Lebens verlangsamt hat (warum haben wir uns eigentlich so beeilt?), erinnert mich die Unermesslichkeit der Situation daran, dass ich mich darauf konzentrieren muss, was ich ändern kann. Wie die erstaunliche Frau sagte, die Kurse über postnatale Depressionen leitete, die ich vor über 15 Jahren besucht habe: „Wenn du das tust, was du immer getan hast, wirst du immer das bekommen, was du immer bekommen hast!“ Und ich kann nicht umhin zu denken, dass die Isolierung, so schwer sie auch ist, mir Zeit gegeben hat, bei allem, was ich tue, Achtsamkeit zu üben. Achtsamkeit in den Worten, die ich sage, Achtsamkeit auf die Gefühle der anderen Person, Achtsamkeit auf die wiederholten Gesprächen, die nie so verlaufen, wie ich es mir wünsche.

    Wir wissen, dass sich unsere Umma in einer Krise befindet, eigentlich befindet sich sogar unsere ganze Welt in einer Krise. Wir sind weder in den Städten noch auf dem Land zum Handeln aufgerufen worden, sondern man hat uns gesagt, wir sollen zu Hause bleiben. Ich komme nicht umhin zu denken, dass dies aus einem bestimmten Grund göttlich angeordnet wurde: Es gibt eine größere Weisheit hinter der Aufforderung an die ganze Welt, zu Hause zu bleiben. Denn Veränderung beginnt zu Hause. Die Veränderung beginnt im Inneren des Einzelnen. Wir sind so daran gewöhnt, an unsere Regierungen zu appellieren, Veränderungen herbeizuführen (ein Top-down-Ansatz), aber vielleicht haben wir das falsch verstanden. Wir müssen von unten nach oben beginnen. Es sind nicht diejenigen, die nach außen hin mächtig wirken, die den Schlüssel zur Veränderung in der Hand haben, sondern wir, die Schwachen. Gehören nicht einige der größten Sahaba zu denjenigen, die von der mekkanischen Gesellschaft als die erbärmlichsten und schwächsten angesehen wurden?

    Unsere islamische Tradition sagt uns, dass Konsequenz in jeder guten Handlung der beste Weg zum Erfolg ist. Wenn wir also eine neue Art und Weise finden, Dinge zu tun, sei es die Annäherung an unsere Kinder, die einfach nie zuzuhören scheinen oder der Versuch, das Muster der Missverständnisse mit unseren Ehepartnern zu durchbrechen: wir sollten niemals aufgeben! Gestrandet in unseren Häusern haben wir in diesem Jahr kaum eine andere Wahl, als Zeit mit unseren engsten Familienmitgliedern zu verbringen. Trotz der Anspannung, der lästigen Gewohnheiten, der Frustrationen und der wiederholten Fehler, dürfen wir niemals aufgeben! So könnte der Ramadan 2020 der Beginn von etwas Erstaunlichem sein!

    Von Sarah Diawara

    https://www.mcapn.co.uk/coping-with-isolation-during-the-coronavirus-covid-19